Reboarder Vergleich

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Wird ein Kindersitz im Auto in der Regel auf dem Beifahrersitz rückwärts gerichtet angebracht, wird dieser als Reboarder bezeichnet. Geeignet sind diese für Kinder, sobald diese für die Babyschale zu groß sind, bis etwa vier Jahre. Für viele Eltern ist der Gedanke, dass das Kind so lange rückwärts fahren soll, erschreckend. Dabei spricht ein wichtiges Argument für den Reboarder-Kindersitz, nämlich der Sicherheitsaspekt.

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Ein Kindersitz, der entgegen der Fahrtrichtung angebracht ist, bietet dem Kind im Falle eines Frontalzusammenstoßes wesentlich mehr Sicherheit, als ein Kindersitz der in Fahrtrichtung angebracht ist.
  • Wer sich für einen Reboarder entscheidet, sollte sich in der Typenliste des Herstellers erst erkundigen, ob der Reboarder-Kindersitz auch für das eigene Auto geeignet ist. Die meisten Reboard-Kindersitze werden mittels Isofix befestigt, doch gerade ältere Fahrzeugmodelle verfügen nicht über die notwendigen Befestigungsösen.
  • Kindersitze, die sowohl vorwärts, als auch rückwärts eingebaut werden können, sind besonders praktisch. Ist das Kind zum Beispiel für einen Reboarder zu groß, kann er einfach umgebaut werden. Solche Reboarder nennen sich übrigens Pseudo-Reboarder.

Reboarder-Kindersitz vs. vorwärts gerichteter Kindersitz

Bei einem nach vorne gerichteten Kindersitz kann es bei einem Frontalzusammenprall zu erheblichen Verletzungen kommen. Ausschlaggebend dafür ist das Größen- sowie Gewichtsverhältnis zwischen Kopf und Körper. So nimmt der Kopf bei Kleinkindern etwa 25 % des Gesamtkörpergewichts ein. Außerdem ist die Sehnen- sowie Nackenmuskulatur bei Kindern noch nicht vollständig ausgebildet. Bei einem Unfall mit nur 50 km/h wirken so bereits enorme Kräfte auf Kopf und Nacken des Kindes, wodurch schwerwiegende Kopf- und Nackenverletzungen entstehen können.

Ein Reboarder hingegen wirkt hier wie ein Schutzschild. Kommt es zu einem Frontalzusammenstoß, wird das Kind in den Sitz gepresst, wodurch Kopf und Nacken bestmöglich stabilisiert werden. So werden die auf den Körper wirkenden Kräfte gleichmäßig verteilt und optimal abgeleitet. Das Verletzungsrisiko ist hier also wesentlich geringer, als bei einem konventionellen Kindersitz. Mit einem Reboarder wird dem Kind der bestmöglichste Schutz während der Autofahrt geboten. Aber auch der Komfort kommt hier nicht zu kurz.

Vor- und Nachteile

Im Folgenden werden die Vorteile als auch Nachteile von einem Kindersitz-Reboarder zusammengefasst.

Vorteile
  • enormer Schutz bei einem Aufprallunfall
  • schont die Nackenmuskulatur von Kindern
  • stabile Fixierung

Nachteile
  • nicht für jedes Fahrzeug geeignet
  • relativ teuer

Reboarder kaufen – Darauf sollten die Eltern achten

Im folgenden Kaufratgeber wird verdeutlicht, welche Kaufkriterien für einen Reboarder beachtet werden sollten, damit es zu keinen Fehlentscheidungen kommt.

Normgruppe und Reboarder Test- bzw. Prüfsiegel

EU-weit werden die Kindersitze in sogenannte Normgruppen unterteilt. Die aktuell zulässigen Normen lauten ECE-R 44/03 sowie ECE-R 44/04. Sitze, mit anderen Normen sind im deutschen Straßenverkehr nicht zugelassen, weshalb auch unbedingt auf das entsprechende Prüfsiegel geachtet werden sollte.

Da Reboarder noch relativ neu auf dem Markt sind, entsprechen alle aktuellen Modelle der oben genannten Norm. Bei älteren, gebrauchten Kindersitzen kann es jedoch vorkommen, dass diese über eine ältere und nicht mehr zulässige Norm verfügen. Diese Kindersitze dürfen auf keinem Fall mehr im Straßenverkehr genutzt werden, da sie nicht mehr dem aktuellen Sicherheitsstandard entsprechen.

Die verschiedenen Normgruppen sind nach Gewichtsobergrenzen unterteilt und geben eine Übersicht, bis zu welchem Alter und Größe, ein Kindersitz geeignet ist. Die Gruppen fangen bei 0 an und enden bei II/III, welche etwa bis 12 Jahre und 95 cm bzw. 36 kg nutzbar ist. Die Normgruppe sollte bei der Auswahl also unbedingt beachtet werden.

Es sollte somit darauf geachtet werden, welcher Normgruppe der entsprechende Reboarder angehört. So kann ein Reboarder der Gruppe 0+/1 ab Säuglingsalter, bis zum vollendeten vierten Lebensjahr genutzt werden. Soll der Reboarder für einen Säugling genutzt werden, sollte darauf geachtet werden, dass der Reboarder mit einem Sitzverkleinerer ausgestattet ist. Des Weiteren sollte der Sitz für die ersten Monate über eine sogenannte Ruheposition verfügen, sprich, die Neigung sollte verstellbar sein. Dadurch wird der Kopf gestützt, wenn das Baby ihn beispielsweise noch nicht alleine halten kann.

Befestigungsart

Bevor ein Reboarder-Kindersitz gekauft wird, sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Anforderungen dieser erfüllen muss. So sollte an erster Stelle geprüft werden, ob der Reboarder auch ins Fahrzeug passt. Hier ist jedoch nicht die Größe ausschlaggebend, sondern die Befestigungsart. Online kann beim jeweiligen Hersteller nachgelesen werden, ob der Reboarder für das Fahrzeug geeignet ist. Überwiegend werden die Reboarder-Kindersitze mit Isofix befestigt, weshalb das Fahrzeug also über eine solche Befestigungsart verfügen sollte.

Verstellbarkeit und Komfort

Auch ein Probesitzen mit dem Kind wird dringend empfohlen, da es sich schließlich in dem Sitz wohlfühlen muss. Hier sollte darauf geachtet werden, dass weder die Gurte, noch der Fangtisch, das Kind einschnüren. Zudem sollte der Sitz so verstellt werden können, dass das Kind auch während der Fahrt schlafen kann.

Alternativ gibt es auch sogenannte Pseudo-Reboarder, welche in beide Fahrtrichtungen angebracht werden können. Das ist praktisch, da Reboarder oft eine bestimmte Gewichtsobergrenze haben. Wiegt das Kind also mehr wie 13 kg, wird der Kindersitz einfach herumgedreht.

Montage und Bedienbarkeit

Aus Sicht der Eltern ist natürlich auch die Bedienbarkeit ein wichtiges Kaufkriterium. Hier kann nur empfohlen werden, den Sitz selber zu testen und die Bedienungsanleitung genau durchzulesen. Da die Montage etwas aufwendiger bei einem Reboarder ist, kann es hier auch schneller zu Fehlmontierungen kommen, was sich aber mit etwas Übung schnell beheben lässt. Wer sich für einen Kindersitz-Reboarder entscheidet, sollte die oben genannten Punkte unbedingt beachten, damit es hinterher nicht zu bösen Überraschungen kommt.

Optik

Zu guter Letzt spielt natürlich auch die Optik noch eine Rolle bei der Kaufentscheidung. Dieser Faktor sollte jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielen, da die Sicherheit, der Komfort und die Bedienbarkeit oberste Priorität haben sollte. Die Optik hängt natürlich vom persönlichen Geschmack ab. Inzwischen gibt es zahlreiche Modelle, in den unterschiedlichsten Farben, so dass für jeden Geschmack etwas Passendes dabei sein wird.

Häufige Fragen und deren Antworten

Werden Reboarder-Kindersitze in Zukunft Pflicht?
In Deutschland ist bisher keine Reboarderpflicht geplant. Generell wurde aber festgelegt, Kinder bis zum 15. Lebensmonat rückwärtsgerichtet zu befestigen, um bestmöglichste Sicherheit zu gewähren. Diese Übergangsfrist ist bis 2018 gültig. Danach müssen Kindersitze genutzt werden, die zum Reboardereinbau mit Isofix geeignet sind.

Wann muss der Reboarder umgedreht werden?
Wie oben schon erwähnt, gibt es sogenannte Pseudo-Reboarder, die in beide Fahrrichtungen angebracht werden können. Diese haben meistens eine Gewichtsobergrenze von maximal 13 kg, sprich, wiegt das Kind über diese 13 kg, wird der Sitz herumgedreht, so dass es nun vorwärts fährt. Gute und hochwertige Reboarder sind generell ab der Geburt und bis zum vierten Lebensjahr geeignet.

Wie erklärt sich der stolze Preis von Reboardern?
Reboarder sind mit einer recht komplizierten Technik ausgestattet. So ist ein Kindersitz-Reboarder mit Isofix, Stützfuß, komplexen Einstell- und Anpassungsmöglichkeiten sowie ggf. einem Drehmechanismus ausgestattet, wodurch der relativ hohe Preis zustande kommt. Außerdem ist die Frage nach Reboardern in Deutschland noch recht gering und der Produktionsaufwand dagegen recht hoch. Auch dieser Faktor spielt bei der Preisgestaltung einen wichtigen Punkt.

Reboarder Vergleich: Das Fazit

Ein Reboarder bietet im Vergleich zum vorwärts gerichteten Sitz ein wesentlich höheres Sicherheitsrisiko, im Falle eines Frontalzusammenstoßes. In einigen Ländern sind Reboader sogar schon gesetzlich vorgeschrieben. Wer sein Kind also während der Fahrt bestmöglichst beschützt wissen möchte, für den sollte ein Reboarder-Kindersitz die erste Wahl sein, wenn es um einen Kindersitz geht. Da diese bereits ab der Geburt und bis etwas vier Jahre geeignet sind, gibt es hier auch nahezu keine Einschränkungen.