Kindersitz Vergleich

Mit dem Leitfaden & Tipps vom Ratgeber das beste Produkt finden

Wer mit Kindern bis zu einem bestimmten Alter und bis zu einer bestimmten Körpergröße im Auto unterwegs ist, benötigt einen Kindersitz. Auch wenn manche meinen, es ist ja nur eine kurze Strecke, Ausreden gelten nicht. Die Sicherheit steht an oberster Stelle.

Auch der weit verbreitete Glaube, dass das Kind sicher ist, wenn es gut festgehalten wird, ist grundfalsch. Bei einem Unfall oder einer unvorhergesehenen Notbremsung wirken so starke Kräfte, dass das Kind nicht mit der Hand festgehalten werden kann und es mit ziemlicher Sicherheit zu starken Verletzungen kommen kann. Nur ein passender und qualitativ guter Kindersitz, abgestimmt auf das Alter und das Gewicht des Kindes, ist in der Lage in einer Notsituation, das Kind zu halten und so zu verhindern, dass es aus dem Sitz geschleudert wird. Ein zu großer oder zu kleiner Kindersitz kann ebenso schwerwiegende Verletzungen verursachen.

Der Sicherheitsgurt für Erwachsene kann einen Auto-Kindersitz ebenfalls nicht ersetzen. Der Dreipunktgurt für Erwachsene ist nicht geeignet, da das obere Ende, trotz Höhenverstellbarkeit immer noch zu weit oben angebracht ist und es so bei einer Vollbremsung zu Abschnürungen am Hals des Kindes kommen kann. Das untere Ende ist gleichfalls nicht perfekt an die „kleinere“ Anatomie der Kinder angepasst. Unser Kindersitz Ratgeber hilft Ihnen, den richtigen Kinderautositz zu finden und verrät, auf welche Aspekte beim Kauf zu achten sind. Dazu haben wir aus verschiedenen Kindersitz Tests die besten Modelle unter die Lupe genommen und stellen ihnen vor, anhand welcher Testkriterien die Kindersitze bewertet wurden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ausreden zählen nicht. Keine Mitnahme eines Kindes ohne passenden Kindersitz! Hierbei kommt es auf die Größe, das Gewicht und das Alter des Kindes an.
  • Kinder wachsen. Der Kindersitz muss es dem gleichtun. Als besonders praktisch haben sich “mitwachsende Kindersitze” erwiesen, die für verschiedenen Größen und Körpergewichte eingestellt werden können.
  • Kein Kompromiss bei der Sicherheit, beim Komfort oder bei der Verarbeitungsqualität! Die Stiftung Warentest und der ADAC testen regelmäßig eine Vielzahl an Kindersitzen. Allein der Sicherheit wegen sollten Sie zur Kategorie bester Kindersitz greifen.

Rechtliche Grundlagen

Die rechtlichen Grundlagen für die Kindersitzpflicht ergeben sich aus § 21 Abs. 1a der Straßenverkehrsordnung. Danach dürfen Kinder bis 12 Jahre oder bis zu 1,50 Meter Körpergröße nur mitgenommen werden, wenn entsprechende Rückhaltevorrichtungen für Kinder benutzt werden, die „den Anforderungen genügen“ und „für das Kind geeignet sind“.

Die speziellen Anforderungen an Kindersitze, bezogen auf das Alter und Gewicht sind in den europäischen Prüfnormen ECE-R 44/03 und ECE-R 44/04 geregelt. Daraus ergeben sich verschiedene Normgruppen für Kindersitze.

Normgruppen unterteilt nach Gewicht, Altersklasse und Körpergröße:

  • Gruppe 0 von 0 bis 10 kg, bis 1 Jahr und bis maximal 75 cm
  • Gruppe 0+ von 0 bis 13 kg. bis 2 Jahre und bis maximal 90 cm
  • Gruppe I von 9 bis 18 kg, von 1 bis 4,5 Jahre und von 75 bis maximal 100 cm
  • Gruppe 0/I (0+/I) von 0 bis 18 kg, bis 5 Jahre und bis maximal 100 cm
  • Gruppe II von 15 bis 25 kg, von 3,5 bis 7 Jahre und bis maximal 125 cm
  • Gruppe I/II von 9 bis 25 kg, von 1 bis 7 Jahre und von 72 bis maximal 125 cm
  • Gruppe III von 25 bis 36 kg, von 7 bis 12 Jahre und bis maximal 150 cm
  • Gruppe I/II/III von 9 bis 36 kg, von 1 bis 12 Jahre und von 75 bis maximal 150 cm
  • Gruppe II/III von 15 bis 36 kg, von 3,5 bis 12 Jahre und von 95 bis maximal 150 cm

Wenn es in den Urlaub geht, ist zu beachten, dass in den verschiedenen Europäischen Länder teilweise abweichende Regelungen für Kindersitze gelten. In Österreich gilt beispielsweise eine Kindersitzpflicht bis 14 Jahre bei einer Körpergröße bis 1,50 m in den Niederlanden sogar bis 18 Jahre oder bis zu einer Größe von 1,35 m.

Diese Einteilung in Normgruppen hat den entscheidenden Nachteil, dass Kinder sehr schnell aus einer Größe oder Gewichtsklasse bzw. Gruppe herauswachsen. Dabei kann es vorkommen, dass ein Kind bereits zu groß sein kann, aber noch nicht in die höhere Gewichtsklasse fällt. Von Vorteil erweisen sich hier die „mitwachsenden Kindersitze“ (Gruppen 0+, 0/I, I/II, I/II/III, II/III), bei denen entsprechende Größeneinstellungen vorgenommen werden können. Diese sind allerdings auch teurer. Seit 2013 gibt es zudem die neue Normgruppe i-Size, die sich hauptsächlich an der Körpergröße der Kinder in der Zwischengröße von 67 bis 105 cm orientiert.

Verantwortung der Eltern oder des Fahrers?
Die Eltern eines Kindes sind natürlich in einer besonderen Verantwortung. Ihnen obliegt zusätzlich die Fürsorgepflicht für das Kind. Aber auch der Fahrer eines Kraftfahrzeuges steht in der Verantwortung. Nicht nur das ein Bußgeld zwischen 30 und 70 Euro und ein Punkt in Flensburg droht, es kann bei einem Unfall auch zu deutlich drastischeren Konsequenzen kommen.

Unterschiedliche Arten von Kindersitzen

Entsprechend den Normgruppen werden Babyschalen bzw. Babywannen (Gruppe 0, 0+ und 0/I), Kindersitze (alle Gruppen darüber) unterschieden. Für Größere Kinder, gibt es zusätzlich Sitzerhöhungen, die entweder bereits vom Hersteller im Auto eingebaut wurden oder separat gekauft werden können. Zudem haben sich, vor allem in Skandinavien, sogenannte Reboarder (rückwärtsgerichtete Kindersitze) durchgesetzt, die bei Crashtests hinsichtlich möglicher Verletzungen besser abschneiden. Diese sind hierzulande noch nicht sehr verbreitet und zudem teurer als normale Babyschalen.

Babyschale und Babywanne

Babyschalen sind keine Sitze. Das Baby wird in eine schützende Schale gelegt. Die Babyschalen sind bis zu einem Alter von 18 Monaten geeignet und werden entgegen der Fahrtrichtung befestigt, um bei Bremsungen den Nacken zu schonen. In jedem Fall sollte an dem Platz, wo sich die Babyschale befindet der Airbag deaktiviert werden, da das Baby, wenn sich dieser öffnet erschlagen werden kann. Bei der Babyschale ist zudem auf die passende Größe zu achten, der Kopf darf nicht herausragen. Gegebenenfalls muss eine größere Schale gekauft werden. Babywannen werden dagegen quer auf dem Rücksitz befestigt. Das Baby sitzt darin eher als es liegt. Für die ersten drei Monate sind diese allerdings nicht so gut geeignet, da die Wirbelsäule noch nicht gefestigt ist.

Kindersitz

Für ältere Kleinkinder, die nicht mehr in die Babyschale passen, gibt es für jede Größe und jedes Gewicht bzw. Alter entsprechende Kindersitze nach den Normgruppen. Das Besondere ist, dass diese auch seitlichen Schutz durch Stützen aufweisen und so den Rumpf und den Kopf bei einem seitlichen Aufprall besser schützen können. Wichtig ist, dass der Gurt straff angezogen wird. Zudem verfügen Kindersitze über spezielle Gurte, die einen weitaus sicheren Halt ermöglichen (Hosenträger bzw. Fünfpunktgurte sowie sogenannte Fangtische vor dem Bauch, die das Kind bei einem Crash zusätzlich abfangen).

Reboarder

Reboarder-Sitze sind hierzulande noch nicht sehr verbreitet. Wie Babyschalen werden diese entgegen der Fahrtrichtung befestigt. Sie gelten als noch sicherer, als die herkömmlichen Kindersitze. Sie können für Kinder bis zu etwa 4 Jahren benutzt werden. Allerdings besteht das Problem, dass die Reborder meist nicht in sehr kleine Autos passen, wenn noch jemand auf dem Beifahrersitz mitfährt.

Sitzerhöhung

Sitzerhöhungen werden für größere Kinder, mit einem entsprechenden Gewicht und einer Größe ab 1,50 m verwendet. Auch sehr kleine Erwachsene können Sitzerhöhungen nutzen, wenn die Gefahr besteht, dass der Gurt zu hoch anliegt. Diese haben jedoch den Nachteil, dass der Kopf meist immer noch nicht an die Kopfstütze heranreicht.

Befestigungen für den Auto-Kindersitz

Die Babyschale wird mit dem vorhandenen Dreipunktgurt befestigt, indem sie einfach eingeklinkt wird. Ein Kindersitz wird entweder mit einem Dreipunktgurt oder mit einem Isofix befestigt. Bei der Dreipunktgurt-Befestigung muss der Gurt durch den Kindersitz durchgezogen und eingerastet werden. Neuere Fahrzeugmodelle haben bereits eine Verankerung für eine Isofix-Befestigung an Board. Der Kindersitz wird dabei über einen speziellen Bügel in Höhe der Spalte zwischen Sitz und Lehne befestigt. Einige Kindersitze mit Isofix verfügen zudem über einen Top Tether, der den Stützfuß des Sitzes ersetzt. Diese zusätzliche Halterung wird am oberen Ende des Kindersitzes angebracht. Damit wird Kippen des Sitzes nach vorn bei einem Crash verhindert. In älteren Fahrzeugen muss geprüft werden, ob sich eine Isofix-Verankerung montieren lässt.

Weitere Kaufkriterien beim Kindersitz Vergleich

Zum Wohle ihres Kindes sollten Sie nur einen Kindersitz kaufen, der sich bei den Crash-Tests des ADAC oder speziellen Tests der Stiftung Warentest als besonders sicher erwiesen hat. Zudem sollten die Kindersitze auch einen gewissen Komfort für das Kind aufweisen und eine hohe Verarbeitungsqualität haben, damit sie, nachdem das Kind herausgewachsen ist, weitergegeben oder verkauft werden können.

Sicherheit

Im Punkt Sicherheit wurden bei den Tests des ADAC und der Stiftung Warentest leider auch bei einigen Modellen mehr oder weniger schwerwiegende Sicherheitsmängel aufgedeckt. Dies betrifft vor allem die jeweiligen Befestigungen des Sitzes oder nicht ausreichende Kopfstützen am Sitz. An dieser Stelle hilft sparen nicht, sodass zu Sitzen mit einem Testurteil von mindestens „Gut“ im Kindersitz Vergleich gegriffen werden sollte.

Komfort

Beim Komfort spielt im Wesentlichen die einfache Befestigung des Sitzes sowie möglichst gut gepolsterte Kopfstützen, auch an den Seiten, eine Rolle. Eine einfache Befestigung spart in jedem Fall Zeit, die mit Kindern immer knapp ist und bequeme Kopfstützen sorgen dafür, dass das Kind den Kopf weich anlegen und so besser im Sitz schlafen kann.

Verarbeitungsqualität

Bei der Qualität kommt es vor allem auf die Verarbeitung an. Wichtig ist hierbei, dass es keine überstehenden Plastikkanten gibt und die Konstruktion insgesamt durchdacht ist. Zudem sollte die Qualität des Stoffes und der Nähte geachtet werden, Diese sollten mehrfach abwisch- bzw. waschbar sein und daher eine hohe Widerstandsfähigkeit aufweisen. Zudem sollte auf Schadstoffbelastungen, die in den Tests gefunden wurden, besonders geachtet werden.