Reithelm Vergleich

Mit dem Leitfaden & Tipps vom Ratgeber das beste Produkt finden

Reithelme sind ein genauso fester Bestandteil des Equipments eines Reiters, wie etwa Sattel oder Trense beim Pferd. Deshalb müssen beim Kauf einige wesentliche Aspekte beachtet werden, damit der Reithelm nicht nur den Sicherheitsstandards entspricht, sondern auch gerne getragen wird.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Es gibt heute viele verschiedene Modelle von Reithelmen. Die modernen Helme können mit Tragekomfort, speziellen Belüftungssystemen und schicken Designs aufwarten.
  • Schon für Kinder sind mittlerweile Reithelm-Modelle auf dem Markt. Durch die flexiblen Größenanpassungen kann der Helm “mitwachsen” und langen Schutz bieten. Jedoch sollte er nach einem Sturz oder spätestens nach fünf sturzfreien Reiterjahren ausgewechselt werden.
  • Unabhängig von Modell und Größe ist das Tragen eines Reithelms von essentieller Bedeutung. Er schützt im Falle eines Sturzes den Kopf und rettet so unter Umständen Ihr Leben.
  • Durch die europaweit geltende Übergangsnorm VG1 01.040 2014-12 werden die Mindestanforderungen an Helme sicher gestellt. Das CE-Gütezeichen gewährleistet, dass der Reithelm diesen Richtlinien entspricht.

Der Aufbau eines Reithelms

Im Allgemeinen ist ein Reithelm ähnlich aufgebaut wie ein Fahrradhelm. Die drei wesentlichen Bestandteile sind eine Außenschale, ein Innenhelm und ein Verschluss.

Die Außenschale, besteht aus Kunststoff und wird in der Regel entweder durch relativ leichte und robuste Materialien wie Carbon oder andere Poycarbonmaterialien verstärkt. Nach der aktuell geltenden europäischen Übergangsnorm VG1 01.040 2014-12 für Reithelme muss die Außenschale fest mit der Innenschale verbunden sein.

Der Innenhelm, besteht wie die meisten unserer Fahrradhelme, aus Styropor. Für den Tragekomfort werden zusätzliche Polsterungen angebracht. Je nach Modell und Hersteller liegen hier große Unterschiede vor. Während in einigen Helmen die Polster fest angebracht sind, kann bei anderen Helmen das Polster zum Waschen herausgenommen werden.

Der Verschluss, ist ein wesentlicher Bestanteil eines Reithelms. Die Riemen müssen so stabil sein, dass bei einem Sturz die Kappe unter keinen Umständen vom Kopf rutscht. Wegen mangelnder Sicherheit sind in Europa der sogenannte Kinnschalen verboten.

Unterschiedliche Typen im Reithelm Vergleich

Es gibt verschiedene Arten von Reithelmen. Sie unterscheiden sich vor allem in Stilrichtungen, Bedürfnissen und Preis.

Der klassische Reithelm
Dieser ist in der Regel nicht verstellbar und muss deshalb auf Anhieb perfekt sitzen.

Der moderne Reithelm
Diese sind in der Regel in ihrer Größe flexibel verstellbar und besitzen neue technologische Eigenschaften die das Tragen komfortabler gestalten, z.B. ein Belüftungssystem.

Der Western-Look
Sie ähneln grundsätzlich den modernen Reithelmen und sind meist braun- oder beigefarben. Es besteht zusätzlich die Möglichkeit einen Cowboyhut über den Helm zu stülpen.

Reithelm kaufen – darauf ist zu achten

Sicherheit

Das wichtigste Kriterium beim Kauf eines Reithelms ist die Sicherheit im Falle eines Sturzes. Die aktuelle, europaweit geltende Übergangsnorm VG1 01.040 2014-12 gewährleistet die Mindestanforderungen an Helme. Mithilfe von fünf Prüfungen werden die Helme getestet:

Quetschprüfung, Fallprüfung, Durchdringungsprüfung, Abstreifprüfung, Prüfungen der Elastizität

Durch das CE-Gütezeichen wird sichergestellt, dass der Reithelm den europäischen Richtlinien entspricht.

Richtige Größe des Reithelms wählen

Um den passenden Reithelm zu finden, ist der individuelle Kopfumfang das entscheidende Maß. Dieser kann mit einem Maßband ermittelt werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Maßband oberhalb von Ohren und Augenbrauen angesetzt wird, da an diesen Stellen der Reithelm später sitzt.

Europäische Reithelm-Größen sind leicht verständlich: Die Größe entspricht Ihrem persönlichen Kopfumfang, zum Beispiel 57cm Kopfumfang entspricht der Helmgröße 57.

Bei US-Größen müssen die Zentimeter in die passende Größe umgerechnet werden:

bis 48cm: Kids
bis 51cm: XS
bis 54cm: S
bis 57cm: M
bis 60cm: L
bis 62cm: XL

Passform und Tragekomfort

Neben der Sicherheit spielt aber auch der Tragekomfort vor allem für längere Ritte eine wichtige Rolle.
Die Passform ist entscheidend wichtig. Passt ein Helm nicht perfekt rutscht oder drückt er und bereitet im schlimmsten Fall sogar Schmerzen. Dies ist daher neben der Optik oft mit ein entscheidendes Kriterium, ob der Helm regelmäßig und gern getragen wird oder nicht.

Beriemung und Verschluss

Auch Beriemung und Verschluss spielen beim Kauf eine entscheidende Rolle. Bei der Beriemung stellt die 3-Punkt-Beriemung den heutigen Standard dar. Auf dem Markt werden aber auch 4-Punkt-Beriemungen angeboten, die für zusätzliche Stabilität im Nacken sorgen. Die flexiblen Verstellsysteme ermöglichen vor allem bei Kindern ein “Mitwachsen” des Helms. Mit dem Verstellrädchen am Hinterkopf kann die Größe des Helms schnell angepasst werden.

Gute Belüftung

Eine gute Belüftung und vor allem für Vielreiter wichtig, eine zusätzliche Polsterung sind Aspekte, die beim Kauf unbedingt berücksichtigt werden müssen.

Optik

Für viele Reiterinnen und Reiter stellt aber vor allem die Optik das entscheidende Kriterium für Tragen oder Nicht-Tragen eines Reithelms dar. Während früher die Reithelme den Kopf oft optisch deutlich vergrößert haben, sehen sie heute zunehmend sportlich aus und einige Modelle können auch mit Verzierungen aufwarten.

Preis

Helme gibt es schon ab 15 Euro. Das sind dann entweder Angebote bei Discountern oder Produkte aus Japan. Reithelme für den Freizeitbereich liegen preislich zwischen 15 und 350 Euro. Im Allgemeinen sind auch hier nach oben kaum Grenzen gesetzt.

Der wichtigste Punkt ist aber immer, dass der Helm, egal wie viel er kostet, die Mindestanforderungen zum Schutz erfüllen muss. Wer nur gelegentlich reitet und kein Problem damit hat, dass es unter der Kappe sehr warm werden kann oder aber auf die Optik keinen besonders großen Wert legt, kann auch Angebote unter 50 Euro abgreifen.

Gebrauchte Reithelme: Vor- und Nachteile

Vorteile
  • kostengünstig
  • Nachhaltigkeit; ein eventuell wenig genutzter Helm wird nicht einfach weggeworfen

Nachteile
  • Es sind immer noch alte Modelle im Umlauf, die nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards entsprechen.
  • Auf Fotos sind oft Schäden nicht erkennbar und eine Rücksendung nach Kauf nicht immer möglich.
  • Auch ist ein schon erfolgter Sturz meistens nicht auf einem Foto erkennbar. Im Falle eines Sturzes muss der Helm sofort ausgetauscht werden.

Häufige Fragen

Gibt es in Deutschland eine Reithelmpflicht?

Nein, per Gesetzgebung sind hier keine Vorgaben gemacht. Jedoch immer auf eigene Gefahr. Ohne Reithelm riskiert man schwere, unter Umständen sogar tödliche Verletzungen. Auch die Versicherung kann im Ernstfall grobe Fahrlässigkeit unterstellen und die Leistungsübernahmen kürzen oder sogar ganz ablehnen.
Gute Reitschulen und Reiterhöfe setzten sich zunehmend für das Tragen eines Reithelms ein und nehmen dies mit in ihre Verträge auf.
Auch bei großen Turnieren ist das Tragen eines Reithelms mittlerweile Pflicht.

Kann anstatt dem Reithelm auch der Fahrradhelm getragen werden?

Generell gilt: Der Fahrradhelm ist nicht das Mittel der Wahl für den Reitsport. Trotzt ähnlichem Aufbau wird hier keine Prüfung der seitlichen Quetschung durchgeführt. Im Falle eines Hufschlags bietet ein Fahrradhelm also keinen ausreichenden Schutz. Jedoch gilt: Besser ein Fahrradhelm, als kein Helm.

Wann muss der Reithelm ersetzt werden?

Nach einem Sturz sollte der Helm, auch wenn äußerlich keine Beschädigungen erkennbar sind, immer ausgetauscht werden. Ansonsten gilt, dass ein Reithelm nicht länger als fünf Jahre genutzt werden sollte.

Wie sitzt der Reithelm richtig?

Der Reithelm muss waagerecht auf dem Kopf sitzen, sodass Ihre Stirn geschützt ist und Ihr Sichtfeld nicht beeinträchtigt wird. Wenn der Helm flexibel einstellbar ist, muss solange am Einstellrad gedreht werden bis ein leichter, angenehmer Druck spürbar ist. Durch schnelle Kopfbewegungen können Sie nun testen ob der Helm wackelt.
Das Kinnband sollte so eng anliegen, dass es weder beim Schlucken noch Atmen stört.